Gastbeitrag

Ein Beitrag von Olaf Müller

Mit dem Mountainbike auf Rhodos

In diesem Jahr war ich zum zweiten Mal auf Rhodos. Ich hatte mir dieses Mal vorgenommen, eine knappe Woche lang den südlichen Teil der Insel mit dem Mountainbike zu erkunden. 

Ausgangspunkt für meine Touren war ein Hotel nahe dem Fischerdorf Kiotari. Diese Region ist eher ruhig und nicht zu vergleichen mit den Tourismuszentren zwischen Rhodos Stadt und Lindos. Direkt vom Hotel aus konnte ich in die wundervolle Landschaft "radeln", ohne erst durch lästigen Verkehr zu müssen. Und der kann nerven - eigene Erfahrungen konnte ich zwischen Lardos und Kiotari sammeln. Die Küstenstraße sollte wirklich nicht in die Streckenplanung einbezogen werden. Es waren zwar noch relativ "wenig" Touristen mit dem Moped oder dem Mietauto unterwegs, aber als Radfahrer muss man ganz schön aufpassen. In der Hochsaison wird es bestimmt noch gefährlicher.

Das Wetter und die Temperaturen waren im Mai für das Radfahren noch sehr angenehm. Von ein paar sehr windigen Tagen einmal abgesehen. Im Hochsommer werden längere Radtouren bestimmt zu einer sehr schweißtreibenden Angelegenheit.

Für die Planung der Tagesausflüge habe ich mir einen kleinen Reiseführer gekauft - "Rhodos und Dodekanes per Rad" von Herbert Lindenberg. Ist echt informativ. Obwohl, so richtig verfahren kann man sich eigentlich nicht, wenn man über ein "normales" Orientierungsvermögen verfügt. Die Übersichtskarten der Autoverleiher machen es auch schon.

Da ich mein eigenes Rad nicht mitnehmen wollte, habe ich versucht über Ausleihstationen einen fahrbaren Untersatz zu bekommen. Auf der Homepage von Detlef und Beate fand ich den Hinweis und den Link auf das Kiotari-Bike-Center. Von zu Hause aus konnte ich alle organisatorischen Dinge via Internet regeln. Die Betreiber der Servicestation, Jens und Grit aus dem schönen Dresden in Sachsen, haben für jeden Geschmack das passende Rad. Wer sich aber für ein Mountainbike entscheidet, macht bei den Straßenverhältnissen, gerade im Landesinneren, keinen Fehler. 

Meine Touren führten mich grundsätzlich in das Gebiet zwischen Lachania - Messanagros - Apolakkia - Ag. Issidoros - Embona - Laerma - Lardos. Die zahlreichen Schotterpisten waren das Salz in der Suppe für jede Mountainbiketour. Auch für den durchschnittlich Trainierten wie mich gab es anspruchsvolle Strecken mit recht heftigen Anstiegen. Das Gute an dieser Quälerei war aber immer der unbeschreibliche Blick über die gerade eroberte "Bergregion" und die Gewissheit, dass es auch wieder hinab geht (teilweise sehr schöne Downhills). Die Fahrten zu den Klöstern Skiadi und Thari sowie die Tour um den Attaviros waren einfach Pflicht.

Zahlreiche kleinere Bergdörfer werden von den meisten Touristen mit dem Auto nur durchfahren. Als Biker kann man sich entspannt umschauen und entdeckt dadurch vielleicht die versteckten Sehenswürdigkeiten oder einige interessante Details. Die Freundlichkeit scheint den Einwohnern förmlich in die Wiege gelegt worden zu sein. In kleinen Kafenions oder Tavernen kann man dem dörflichen Treiben bei einer kleinen Erfrischung oder einer herzhaften griechischen Speise zuschauen.

Nun ist zwar diese Form des Urlaubs nicht jedermanns Sache, aber ich für meinen Teil plane schon eine Wiederholung.

Olaf aus Dresden

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