DIE GESCHICHTE DER INSEL RHODOS UND DIE GEGENWART

Hier beschreiben wir in kurzer Form die geschichtliche Entwicklung der Insel Rhodos:

Um 1500 vor Chr.:
Die Minoer von Kreta unterhalten Handelsstützpunkte auf Rhodos.

um 1100 vor Chr.:
Die Dorier wandern vom Festland ein und gründen auf Rhodos die Stadtstaaten Kamiros, Lindos und Ialyssos.

um 800 vor Chr.:
Die drei dorischen Städte schließen sich mit Kos, Knidos und Halikarnassos zum Sechsstädtebund zusammen.

690 vor Chr.:
Rhodos unterhält Handelsbeziehungen im ganzen Mittelmeer und gründet Kolonien auf Sizilien und in Kleinasien.

550 vor Chr.:
In Lindos wird der Tempel Athena Lindia von Kleoboulos, einem der sieben Weisen, errichtet.

490 vor Chr.:
In den Perserkriegen steht Rhodos auf der Seite der Perser. 477 v. Chr. schließt sich Rhodos jedoch dem Delisch-Attischen Seebund und damit an Athen an.

430 vor Chr.:
Während des Peloponnesischen Krieges kommt es zum Bürgerkrieg auf Rhodos.

422 vor Chr.:
Rhodos schließt sich den Spartanern an.

411 vor Chr.:
Rhodos verlässt den Delisch-Attischen Seebund.

408 vor Chr.:
Gründung der Stadt Rhodos durch die drei Stadtstaaten Lindos, Kamiros und Ialyssos, die schnell ein bedeutender Handelshafen wird. Helios (der Sonnengott) wird zum Stadtgott gewählt. Zusammen mit Chalki, Karpathos, Nissiros, Symi und Tilos gründet Rhodos einen Inselstaat.

334 vor Chr.:
Rhodos unterwirft sich Alexander dem Großen, der die Insel besetzt.

305 vor Chr.:
Rhodos wird von dem Diadochenkönig Dimitrios Poliorketes ein Jahr lang erfolglos belagert. Zum Dank an Helios für die Errettung der Stadt wird eine 30 Meter hohe Statue errichtet: der Koloss von Rhodos. Die Fertigstellung soll im Jahr 293 v. Chr. gewesen sein.

227 vor Chr.:
Ein Erdbeben zerstört den Koloss von Rhodos. Da das Orakel von Delphi den Rhodiern rät, den Koloss nicht wieder aufzubauen, bleiben die Trümmer zunächst liegen.

167 vor Chr.:
Rom erklärt die Insel Delos (bei
Mykonos) zum Freihafen, Rhodos verliert sein Handelsmonopol, wird jedoch ein Zentrum kulturellen Lebens. Besonders im alten Theater auf dem Monte Smith (oberhalb von Rhodos-Stadt gelegen) werden zahlreiche Aufführungen und Vorträge abgehalten.

42 vor Chr.:
Im Bürgerkrieg nach der Ermordung Caesars plündert Cassius die Stadt Rhodos. Viele berühmte Werke der Insel (u.a. die Laokoon-Gruppe - eine Nachbildung davon befindet sich im Museum von Rhodos) werden nach Rom gebracht.

51:
Der Apostel Paulus kommt nach Lindos und verkündet das Christentum als neue Religion.

155:
Die Stadt Rhodos fällt größtenteils einem starken Erdbeben zum Opfer.

269:
Die Goten fallen auf Rhodos ein und plündern die Insel.

395:
Das römische Imperium wird geteilt, Rhodos fällt an das Ostreich mit der Hauptstadt Konstantinopel, aus dem dann das Byzantinische Reich hervorgeht . In dieser Zeit beginnt auch der Ausbau der Festungen von Rhodos, Ialyssos, Lindos und Feraklos. (Noch heute kann man die Überreste der Festungsmauern von Lindos und Feraklos besuchen).

654 bis 678:
Während der arabischen Besetzung Kretas wird Rhodos mehrfach von den Sarazenen geplündert.

1082 bis 1097:
Die Seemacht Venedig baut Handelsstationen auf Rhodos, wehrhafte Burgen werden errichtet.

1309:
Die Ritterherrschaft des Johanniter-Ordens beginnt auf Rhodos. Noch heute sind die Festungsmauern, die die Altstadt von Rhodos umgeben, ein Zeugnis aus dieser Zeit.

1444:
Rhodos wird ohne Erfolg von den moslemischen Mamluken aus Ägypten belagert.

1480:
Auch der Osmanen-Sultan Mehmed II. scheitert beim Versuch Rhodos zu erobern. Der Großmeister Pierre d´ Aubusson kann den Angriff erfolgreich abwehren.

1522:
Sultan Süleyman belagert Rhodos. Nach sechs Monaten müssen sich die Johanniter ergeben und die Insel zu Beginn des Jahres 1523 verlassen.

1523:
Der Bau der Sultan Süleyman Moschee beginnt. In den Jahren danach werden weitere Moscheen und Minarette - besonders in Rhodos-Stadt - erbaut. (Noch heute stößt man bei einem Bummel durch die Altstadt auf zahlreiche Gebäude dieser Zeit).

1571:
Rhodier versuchen den Aufstand gegen die osmanische Herrschaft auf der Insel. Der Versuch scheitert jedoch.

1646:
Die Osmanen beginnen von Rhodos aus die Eroberung Kretas.

1832:
Gründung des neugriechischen Staates unter Herrschaft König Otto I. von Bayern, Rhodos bleibt jedoch weiterhin türkisch.

1912:
Die Italiener erobern Rhodos und vertreiben die Türken. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Bauten, die heute noch an die italienische Besetzung erinnern (z.B. Thermen von Kallithea, Gouverneurspalast).

1923:
Rhodos fällt durch den Vertrag von Lausanne an das faschistische Italien unter Mussolini.

1943 bis 1945:
Die deutsche Wehrmacht besetzt die Insel.

1947:
Rhodos und die anderen Inseln des Dodekanes fallen an Griechenland.

1967 bis 1974:
Militärdiktatur in Griechenland.

1975:
Ende der griechischen Monarchie durch Volksabstimmung.

1981:
Griechenland wird EG-Mitglied.

1988:
EG-Gipfelkonferenz der Regierungschefs auf Rhodos.

2000:
Griechenland erfüllt die Bedingungen des Maastricher Vertrages und kann der Europäischen Währungsunion beitreten. Ab 01.01.2002 wird damit auch in Griechenland der Euro die alleinige Währung.

01.01.2002:
Auch in Griechenland (und damit auch auf Rhodos) wird der Euro (€) als alleinige Währung eingeführt.

2009:
Griechenland hat rund 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft und ist im Jahr 2009 Spitzenreiter bei den Schulden in Europa – sowohl bei der Neuverschuldung (12,7 Prozent) als auch bei der Staatsverschuldung (125 Prozent). Der Regierungschef Giorgios Papandreou macht vor allem Korruption und Steuerhinterziehung für die hohe Staatsverschuldung verantwortlich. Geplant sind jetzt u. a. Erhöhungen der indirekten Steuern bei Tabak, Spirituosen und Treibstoffen sowie eine stärkere Besteuerung von Immobilien.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 9,3 Prozent so hoch wie seit vier Jahren nicht mehr.

2010:
Im Februar kletterte die Arbeitslosenrate in Griechenland auf 12,1 Prozent.
April / Mai: Die dramatische Verschuldung Griechenlands hat das Land an den Rand des Staatsbankrotts geführt - und die gesamte Euro-Zone verunsichert. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Notkredite in Höhe von 30 Milliarden Euro gebilligt. Vorher hatten bereits die Euro-Staaten ihren Teil der Hilfen an dem Rettungspaket beschlossen. Insgesamt bekommt die Regierung Griechenlands 110 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre.

2012:
Die Krise hat sich zu Beginn des Jahres in Griechenland weiter verschärft. Nachdem die erforderlichen Neuwahlen in Griechenland im Mai keine Mehrheiten und Koalitionsbündnisse ergaben, musste im Juni nochmals gewählt werden. Nach zähen Verhandlungen kam es zu einem Bündnis der Nea Dimokratia, der PASOK und der Demokratischen Linken.
Die Arbeitslosigkeit stieg im Jahr 2012 auf knapp 25%. Von großen Demonstrationen aufgrund der vielen Sparbeschlüsse blieb die Insel Rhodos weitestgehend verschont - diese fanden fast ausschließlich in Athen und Thessaloniki statt.
Ein Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise ist in Griechenland noch nicht absehbar.

seit 2015:
Auch auf der Insel Rhodos kommen ab und zu Flüchtlinge auf dem Seeweg mit Schleuserbanden an. Im Gegensatz zu anderen griechischen Inseln (z.B. Kos, Lesbos und Kalymnos) hält sich die Anzahl in einem noch überschaubaren Rahmen. Leider sind aber auch vor der Insel Rhodos schon einige Flüchtlinge ertrunken, weil die teilweise maroden Boote / Schiffe gesunken sind und nicht rechtzeitig Hilfe vor Ort sein konnte.


Ein von den Schleusern verlassenes Boot wird auf Rhodos an Land geholt

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