Liebe Rhodos-Freunde!
Seit dem
Jahr 2000 sind meine Ehefrau und ich "rhodosinfiziert". Es fing alles ganz
harmlos an. Ein Kurzurlaub meiner Frau im Herbst 1999 und ein unerfreuliches
Ereignis zu Hause ließ den Entschluss reifen, ein Domizil außerhalb Deutschlands
zu finden, wo es warm und noch europäisch war. Eine positive Klimakurve und der
mitgebrachte Prospekt des damaligen Reiseveranstalters, führten uns nach Rhodos.
Ein deutscher Makler, auf der Insel vertreten durch Frau Müller-Zisimos, einer
sehr netten Dame, die auf der Insel mit ihrem Ehemann Dimos ihr Glück gefunden
hat, verhalf uns zu unserem Ziel.
Ein kleines, zunächst durch seinen grünen Anstrich unvorstellbar hässliches Haus
inmitten des Dorfes Malona sollte es dann nach getrennt voneinander besichtigten
Terminen werden.
Drei Räume, ein Plumpsklo, eine "Spülküche", ein durch eine Mauer getrennter 9
qm großer Garten, ebenfalls mit Plumpsklo; dass wurde unser Domizil auf Rhodos.
Aber immerhin, Wasser und Strom waren vorhanden.
Gesehen - gekauft. Jetzt hieß es renovieren. Unsere deutschen Standards warfen
wir sehr schnell über Bord. "griechisch renovieren" entpuppte sich auch sehr
schnell als einfacher und zweckmäßiger. Redewendungen wie siga, siga (langsam, langsam) und
awrio (morgen) prägten sich hier sehr schnell in unseren Sprachschatz und unsere
Lebensweise ein.
So verbrachten wir ab dem Jahr 2000 alle Ferien mit den uns anvertrauten Kindern,
Jugendlichen und später jungen Erwachsenen in unserem Haus in Malona. Hierzu sei
anzumerken, dass meine Ehefrau und ich bis zum Juni 2009 eine Kleinsteinrichtung
mit drei Plätzen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in
Schleswig-Holstein betrieben haben, was uns den genannten "Vorteil" der häufigen
Anwesenheit auf Rhodos gebracht hat, aber auch bedeutete, keinen richtigen
Urlaub zu haben. Unseren Kindern und Jugendlichen hat dies für ihre spätere
Entwicklung jedoch sehr gut getan.
Mitte 2009 haben wir den Heimbetrieb eingestellt und sind dann nach Rhodos umgesiedelt.
Bereits vorhandene Bekanntschaften wurden vertieft, zum Teil wurden enge
Freundschaften daraus. Wir konnten uns in alle Belange der dörflichen
Gemeinschaft mit einbringen: sei es bei der Olivenernte, Dorffesten oder aber
der Mithilfe beim Bewässern der Plantagen oder kleineren Reparaturarbeiten. Wir
gehörten dazu. Kaum ein Dorf- oder Familienfest ohne uns.
Im Jahre 2010 stellten sich dann gesundheitliche Probleme ein, die es hieß, in
Deutschland behandeln zu lassen, bzw. zu stabilisieren.
Was das Gesundheitssystem angeht, besteht unseres Erachtens noch ein wenig
Nachholbedarf. Viele Ärzte auf Rhodos haben in Deutschland studiert, verfügen
auch über fundamentales Wissen, haben jedoch ihr eigenes "Abrechnungssystem".
Bares ist Wahres. Die Krankenhausbehandlung ist für deutsche Verhältnisse
ebenfalls "gewöhnungsbedürftig". Das soll aber keinesfalls die Hilfsbereitschaft
oder Qualifikation der Ärzteschaft in Abrede stellen. Griechenland, gerade was
die an den Orient grenzende Dodekanes angeht, ist eben in fast allen Bereichen
"anders".
Nun sind wir also wieder Schleswig-Holsteiner mit Zweitwohnsitz auf Rhodos.
Über die örtliche Presse haben wir im Mai dieses Jahres Kenntnis davon erhalten,
dass eine Delegation von Vertretern der Dodekanes, unter anderem auch dem
Honorarkonsul Dr. Giortsos auf Initiative eines Bundestagsabgeordneten,
Eckernförde einen Besuch abgestattet haben, um aufgrund der griechischen Finanz-
und Wirtschaftskrise eine Kooperation "Ostsee-Ägäis" ins Leben zu rufen. Als
Kooperationspartner aus der Sicht des Kreises Rendsburg-Eckernförde haben sich
die IHK, DeHoGa, Landwirtschaftkammer, AWR und die Imland-Kliniken, sowie meine
Person zur Verfügung gestellt.
In erster Linie soll es darum gehen, unser know how in verschiedenen Bereichen
wie Abfallwirtschaft, Gesundheitssysteme und Infrastruktur zur Verbesserung der
Lage beizusteuern.
Es geht den Verbänden aber auch sehr darum, junge griechische Menschen für eine
Ausbildung in den Bereichen Krankenpflege, Hotel- und Gaststättengewerbe aber
auch Landwirtschaft zu gewinnen, in der Hoffnung, sie auch längerfristig an
Norddeutschland binden zu können.
Mein Angebot an beide Kooperationspartner lautet: Verbindend tätig zu werden,
was heißen soll, Mentalitätsprobleme aufzuzeigen und auszuräumen, meine in den
Jahren gewonnenen Kontakte auf Rhodos erfolgversprechend zu nutzen, um den
angestrebten Erfolg zu erreichen.
Gleichzeitig ist mir aber die Idee gekommen, selbst etwas Produktives aufzubauen, etwas was
meinen Freunden und Bekannten vor Ort auf Rhodos nützlich werden kann.
Zusammen mit meinem Partner haben wir begonnen einen Internethandel aufzubauen.
Wir verkaufen unter www.rhodes-olives.com Oliven und Olivenöl aus Rhodos, ausschließlich aus der
Gegend um Malona und Massari, also der Region um Archangelos, wo auch "unsere"
Ölmühle steht.
Ich kenne die Kleinerzeuger alle persönlich und weiß um die gute Qualität der
Oliven und des Olivenöls. Da es sich bei meinen "Zulieferern" um gute Freunde
und Bekannte handelt, muss ich wohl nicht erwähnen, dass ich keinen Preisdruck
ausübe. Gute Ware für gutes Geld.
Gepanschtes gibt es schon deshalb bei uns nicht, weil wir nur kleine
überschaubare Mengen für den Kleinverbraucher importieren werden.
Wer also gerne Oliven und Olivenöl von Kleinerzeugern der Insel Rhodos erwerben möchte, hat bei uns die
Gelegenheit dazu und unterstütz damit auch direkt kleine landwirtschaftliche
Betriebe / Olivenbauern auf "unserer" Insel Rhodos!

Soweit
mein kleiner Beitrag für die Homepage von "Rhodos-Info". An dieser Stelle geht
mein Dank an Detlef Dittmer, den Betreiber von "Rhodos-Info", der uns die
Möglichkeit gibt, auf dieser Plattform unser Projekt für Menschen auf Rhodos in
Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland zu
präsentieren und uns bei der Hilfsaktion im Rahmen seiner Möglichkeiten
auch weiterhin unterstützen wird.
In
unregelmäßigen Abständen werde ich mir erlauben, weiter über die Arbeit des
Kooperationsteams zu berichten.
Sollten Sie irgendwelche Vorschläge bezüglich produktiver Angebote haben, teilen
Sie mir dies bitte mit. Meine Internetanschrift lautet:
aundwhall@aol.com
Bis dahin
verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Walter Hall |