DAS GRIECHISCHE OSTERFEST 1999
AUF RHODOS IM BERGDORF EMBONA
 

Vom 08.04. bis 22.04.99 waren wir wieder auf Rhodos. Da zu dieser Zeit noch nicht sehr viele Hotels auf der Insel geöffnet hatten, mussten wir ein Hotel auswählen, welches wir noch nicht kannten. Die Wahl fiel auf das Hotel Lymberia, welches etwas außerhalb des Ortskerns von Faliraki liegt. Mit dem Hotel waren wir nicht so zufrieden - jedenfalls werden wir dort wohl nicht wieder einen Urlaub verbringen.
Da wir aber viel unterwegs waren, konnten wir mit diesem kleinen Manko leben.
Gleich am Ankunftstag erhielten wir von J&D Rent-A-Car unseren Mietwagen, denn am nächsten Tag sollte es nach Embona, einem Bergdorf am Fuße des Attaviros, gehen. Viele unserer griechischen Freunde haben ein Haus in Embona und verbringen dort die Zeit, wenn die Saison noch nicht begonnen hat. Wir waren eingeladen, dort die Osterfeiertage zu verbringen. Also fuhren wir für fünf Tage (Freitag bis Dienstag) nach Embona. Unterkunft fanden wir im Hotel Vassilia (saubere und geräumige Zimmer).
Bevor am Abend des Karfreitags die Prozession stattfand, fuhren wir am Nachmittag mit einigen unserer Freunde nach Kamiros-Skala.

in Kamiros-Skala Kamiros-Skala, an der Westküste der Insel Rhodos. Mit unseren Freunden saßen wir hier in einem Lokal direkt am Wasser. 
Es gab viele Salate, Tintenfisch und Garnelen - denn in den Tagen vor Ostern wird kein Fleisch gegessen.


Am Abend fand dann die Prozession statt, bei der der symbolische Sarg Christis (Epitaphios) zu Grabe getragen wird. Der Umzug ging von der Kirche, die im alten Ortsteil von Embona liegt, zum Friedhof, der auf einer Anhöhe auf der anderen Seite des Dorfes liegt.

der Epitaphios Der geschmückte Epitaphios 
vor der Kirche von Embona.


Der Samstag stand im Zeichen der Vorbereitungen für das Essen am Ostersonntag - jedenfalls für die Frauen, die Männer verbrachten die Zeit lieber im Kafenion. Wir unternahmen einen kleinen Ausflug nach Agios Issidoros, einem kleineren Bergdorf auf der anderen Seite des Attaviros.

In Agios Issidoros trafen wir einige
griechische Bekannte wieder und
es wurde natürlich etwas gefeiert.
in Agios Isidoros


Am späten Abend (gegen 23:00 Uhr) traf man sich dann in und vor der Kirche von Embona, denn um Mitternacht verkündet der Priester (Pope oder Papa) die Auferstehung von Christus - "Christos anesti".

das Osterfeuer Das Osterfeuer brannte direkt vor der Kirche von Embona. Als um Mitternacht die Auferstehung von Christi verkündet wurde, knallten Böller und viele Männer schossen mit ihren Schrotgewehren in den Himmel.

Anschließend gab es dann die traditionelle Ostersuppe (mit Innereien vom Lamm oder von der Ziege). Für die meisten Griechen ist diese Suppe ein Gaumenschmaus. Für uns nicht ganz so - denn Pansen u. Co. ist nicht jedermanns Geschmack, zumal die Augen doch mitessen. Aber wenn man eingeladen ist, muss man da halt durch. Und es ist auch keiner böse, wenn nicht alle Innereien aufgegessen werden.

Am Ostersonntag begann um 13:00 Uhr der Ostergottesdienst. Nach dem Gottesdienst gab es dann vor der Kirche für jeden etwas Brot, frischen Schafskäse und ein Glas Metaxa. Anschließend gingen dann alle nach Hause, um das Osterfest mit einem großen Essen zu feiern.
Am Abend fand dann in Embona eine große Osterfeier in einem der zahlreichen Lokale statt. In das Lokal passen ca. 500 Leute - und gegen Mitternacht war kein Platz mehr frei. Die Feier ging bis morgens 5:00 Uhr - kein Wunder, dass unsere Aktivitäten am Ostermontag stark eingeschränkt waren, denn es wurde auch so einiges getrunken.

Eine wirklich schöne Feier,  Osterfeier in Embona die bis in den frühen Morgen ging.

Nachdem wir so halbwegs ausgeschlafen hatten - es war kurz vor der Mittagszeit - ging es dann ins Kafenion. Hier waren unsere griechischen Freunde schon fast alle versammelt und es war bereits wieder eine tolle Stimmung (die Griechen müssen anscheinend eine sehr gute "Kondition" haben). Wir Männer blieben im Kafenion und feierten bei Souma (Tresterschnaps), Metaxa und Bier "etwas" mit. Dazu gab es einige Kleinigkeiten zu Essen (u.a. Schafs- und Ziegenkäse, Oliven, Schnecken und Tintenfisch). Da wir aber noch nicht so ganz fit waren, hielten wir uns etwas zurück.
Die Frauen machten in der Zwischenzeit einen Dorf-Spaziergang und besuchten noch eine kleine Kirche in Embona.
Am frühen Abend trafen sich dann die Frauen, um die Vorbereitungen für ein Fest am Dienstag zu treffen (es wurden z.B. riesige Mengen Dolmades gemacht). 

Am Dienstag trafen wir uns alle am Vormittag, um Stühle, Tische, Grill, Getränke, die vorbereiteten Speisen, das Fleisch usw. auf die einzelnen Autos zu verteilen, denn es sollte zu einem Fest außerhalb von Embona gehen.

ein schönes Grillfest eine große Runde
Unter Olivenbäumen lässt es sich gut feiern. Dieses traditionelle Fest am Dienstag nach Ostern zieht fast alle Einwohner von Embona und Kritinia zur kleinen Kirche von Amartos.

Im Umkreis der kleinen Kirchen sucht sich dann jede Familie mit ihren Freunden einen Platz aus, wo gegrillt und gefeiert wird. Wir trafen gegen 11:30 Uhr ein. Schnell wurden die Tische und Stühle aufgestellt, die Holzkohle im Grill angezündet und die Tische gedeckt. Hier eine - nicht vollständige - Aufzählung von dem, was es zu Essen gab: gegrillte Ziege, gegrillter Tintenfisch, gegrillter Schwertfisch, Dolmades, Schafs- und Ziegenkäse, Tsatsiki, griechischer Salat, Oliven, dicke Bohnen, Peperoni, Anchovis, Leber und und und. Am späten Nachmittag ging es dann hoch zum Festplatz bei der kleinen Kirche, wo bei Musik bis zum Einbruch der Dunkelheit getanzt und gefeiert wurde. Gegen 19:30 Uhr ging es dann mit unserem Mietwagen zurück nach Faliraki. Fünf wunderschöne Tage waren zu Ende (für uns ein "Urlaub im Urlaub").

Wer Freunde in Griechenland hat, sollte es nicht versäumen, einmal mit ihnen zusammen ein griechisches Osterfest zu feiern - es ist ein unvergessliches Erlebnis. 
Die Ostertermine der nächsten Jahre finden Sie auf der Seite "Tipps von A bis Z Teil 2".

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